im zollhafen, rheinauhafen köln

Wettbewerb: 1. Preis, Jahr: 2011, BGF: 6.200 m²
Mit dem Gebäude Im Zollhafen ist ein Entwurf im Kölner Rheinauhafen gelungen, der mit seinen individuellen Anforderungen aus der Nutzung und den örtlichen Gegebenheiten (der Hafen- und der Denkmalseite), sowie der notwendigen Abgrenzung zu den gläsernen Kranhäusern, durch eine reduzierte einheitliche Materialität eine schwere, skulpturale Wirkung entfaltet. Der Dreiklang der verwendeten Materialien – geschlämmter heller Ziegel, in Warmton eloxiertes Aluminium und Glas – bilden einen harmonischen Gesamteindruck vor dem Hintergrund der Kulisse des Rheinauhafens. Einem Stadtteil, der seit mehr als einem Jahrzehnt eine städtebauliche Reparatur erfährt und durch neue Hafenbausteine in Korrespondenz mit historischem Gemäuer zu neuem Leben erweckt wird.
Dabei gliedert sich der Entwurf im Sinne der differenzierten Anforderungen in vielfältige Bereiche: Die städtisch charakterisierte Lochfassade verbindet mit ihrem Rhythmus die einzelnen Baukörper und reagiert mit einer springenden Gestaltung auf die Bestandsbauten der Umgebung. Zur Flaniermeile hin zeigt sich der Baukörper durch vertikale Erschließungselemente kraftvoll strukturiert; der Riegel wird optisch in vier Stadthäuser geteilt. Durch die Ausbildung von Arkaden an den jeweiligen Hauszugängen wird die Kubatur einer maßstäblichen Wohnnutzung entsprechend modelliert. Auf den Giebelseiten bilden großformatige Öffnungen zusammen mit dem aus den Wandflächen wachsenden Rahmen die gewünschte skulpturale Wirkung des Gebäudes. Die dem Yachthafen zugewandte Westseite überragt ab dem ersten Obergeschoss geringfügig die Sockelkante und öffnet sich vollständig zum Wasser. Durch diese beidseitige Ausrichtung der Stadthäuser erwarteten die Bewohner ein stimmungsvolles Leben am Hafen und der Ausblick auf einen vollkommenen Sonnenuntergang über den Dächern einer pulsierenden Südstadt.
Siehe auch: Bernd Römer in „Köln seine Bauten – Der Rheinauhafen“, Hrgb: Architekten- und Ingenieurverein KölnBonn e.V. von 1875, J.P.Bachem Verlag, 2010